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„Wärn mer nur dehaam geblibbe....!“

Wieder hat sich Ulrike Neradt, die Entertainer-Ikone des Rheingaus ein herzerfrischendes Büchlein von der Seele geschrieben.  Schon als Deutsche Weinkönigin war sie 1972 mit Dirndl und Krönchen weltweit unterwegs und klärte staunende Exoten über die Vorzüge des Deutschen Weins auf. Dabei landete sie für ein Foto-Shooting auf dem Schoß des Präsidenten in Manila, aber auch mal in einem fragwürdigen Massage-Salon von Bangkok. In Chile und Brasilien entzückte sie mit einer Theatergruppe deutschstämmige Zuschauer als Schauspielerin und Sängerin von Volksliedern. Aber auch später, auf Urlaubsreisen, erkundete sie mit ihrem Mann und Freunden ferne Länder, lernte seltsame Sitten und Gebräuche kennen, schloss Freundschaften, und genoss das Neue und Unbekannte. Nun, sie hat so manches Kuriosum erlebt. Und das gibt sie nun auf Hessisch zum Besten. Im Dialekt wirken diese Erfahrungen besonders erheiternd. Da kommt schon beim Lesen das Zwerchfell in Schwingung. Doch der Titel des Buches heißt diesmal „Wärn mer nur dehaam geblibbe“. Die Autorin erlebt auch Unerfreuliches. Lange Fahrten auf holprigen Pisten, Pannen am Ende der Welt, Regengüsse statt erwarteter Sonnenbäder. Auch nervt Krach im Hotel, wo doch Ruhe und Entspannung versprochen wurde. Ob am Polarkreis oder auf dem Nil, im Grab des Tutenchamun oder bei den Bregenzer Festspielen. Der Leser wird mitgenommen, erfährt viel Witziges und Wissenswertes, kommt zu Puccinis „Turandot“ oder in die New Yorker „Met“. Am End denkt er aber sicher: „Gut, daß se nit dehaam geblibbe is“, denn sonst hätte man nicht den Spaß an dieser Lektüre gehabt.

Kategorie: Regionales